Pferderassen, denen wir im Urlaub begegnen – heute: Herzensbrecher aus dem Süden.
#1 Andalusier, Alter Real und Lusitano
Sie sind aber auch prächtig! Schon im Zeitalter des Barock nahmen spanische Pferde Einfluss auf die Rassen der Königs- und Fürstenhöfe. Auch hierzulande. Sie veredelten Lipizzaner und Kladruber ebenso wie Frederiksborger oder Friesen. Spanier und Portugiesen haben hierzulande eine große Anhängerschar. Das liegt zum einen an der starken Ausstrahlung dieser Pferde, zum anderen aber auch an deren Rittigkeit. Das noble Pferd eignet sich besonders für die Hohe Schule des Barockreitens.
Die stark im Typ des Barockpferdes stehenden Pferde der Pura Raza Espanola (PRE), gemeinhin bekannt als Andalusier, und die portugiesischen Lusitanos bestechen durch ihren kompakten Körperbau, den mächtigen Hals und das seidige Langhaar. Sie sind hochelegant, bewegen sich leichtfüßig – oft mit spektakulärer Knieaktion – und gehen in herrlicher Selbsthaltung. Die Pferde vermitteln ein angenehmes Reitgefühl, sie sind meistens bequem zu sitzen und bewegen sich so gerne wie anmutig. Die nervenstarken Iberer sind verlässliche Partner im Trubel einer Showveranstaltung oder beim tollkühnen Working Equitation-Einsatz. Ob unter dem Damensattel oder im Herrensitz – ein iberisches Pferd lässt sich im strahlenden Scheinwerferlicht ebenso souverän präsentieren wie im Getümmel eines Festumzugs.
Die sportlichen Auftritte dieser Pferde sind außerdem Publikumsknaller bei Dressurturnieren. Einige rassige Südländer finden immer wieder den Weg ins große Viereck bis hin zu Championaten. Zuletzt feierte der PRE-Hengst Grandioso bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro seinen Abschied aus dem Sport. Mit 70,829 Prozent zeigte sich der ausdrucksstarke Spanier ein letztes Mal unter seinem Reiter Jose Daniel Martin Dockx, der sichtlich bewegt seinem Partner dankte. Grandioso war in den vergangenen Jahren ein verlässliches Championatspferd des spanischen Nationalteams.