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Innerer Schenkel, äußerer Zügel von Anfang an

Innerer Schenkel, äußerer Zügel von Anfang an

Ob zum Lernen, zum Lösen, zur Vorbereitung oder zur Ausführung von Lektionen – das Treiben des inneren Schenkels gegen den Außenzügel zählt zu den wichtigsten Grundsätzen des Reitens.

In einfachen Wendungen wie in fliegenden Wechseln, wir brauchen den aktiven Innenschenkel aus vielerlei Hinsicht. Zum Treiben, zum Geraderichten, um das Pferd an die Hand zu reiten. Und um die Stellung so zu dosieren, dass sie eine Stellung bleibt und kein verbogener Hals wird. Selbstverständlich gilt immer: das Pferd ist von hinten an die Hand zu reiten. Das ist der erste Gedanke. Der zweite widmet sich der Verbindung zum Pferdemaul. Diese so fein und doch beständig zu behalten, dass kein Ziehen daraus wird. Das Wechselspiel mit dem Schenkel, der das Pferd einrahmen, treiben und gerade halten soll, ist eine Menge an Herausforderungen. Für den weniger geübten Reiter ist es ganz besonders schwierig die Balance zwischen Schenkel- und Handeinwirkung herzustellen.

Sechs Tipps wie das Zusammenspiel zwischen Hand und Schenkel gelingt

  1. Sich ins Pferd hineinfühlen und auf großen gebogenen Linien das Wechselspiel zwischen Treiben und Begrenzen erspüren. Die Zeit nehmen, die es braucht, um ein Gefühl für die Bewegung zu bekommen. Im schwunglosen Schritt soll ein Zug nach vorne spürbar sein. Der Bewegungsablauf fühlt sich über den lockeren Rücken anders an als über den festgehaltenen. Das spürt selbst der unerfahrene Reiter sehr bald. Das Kauen und Annehmen des Zügels ohne dass der Bewegungsfluss nach vorne verloren geht, fühlt sich einfach richtig an. Im Trab hilft der Schwung.
  2. Das Reiten auf der Tour verlangt ein ständiges wenden nach innen (Kreislinie!) bei gleichzeitiger Begrenzung nach außen. Dabei muss der Innenschenkel schon recht aktiv werden. Der Außenzügel verhindert, dass das Pferd nach außen oder gegen die Wand driftet, muss also gemeinsam mit dem Außenschenkel aktiv begrenzend einwirken.
  3. Manchmal hilft es, das Pferd auch auf der gebogenen Linie gerade oder kurz nach außen zu stellen, damit der Reiter ein Gefühl entwickeln kann.
  4. Der Blick von Tourenpunkt zu Tourenpunkt bzw. generell der Blick in die Bewegungsrichtung setzt den Reiter automatisch in die richtige Position.
  5. Apropos Sitz: Tief in den Sattel rutschen, nicht klemmen, gleichmäßig weiteratmen. Zupft das Pferd am Zügel, schön Gegensitzen und nicht aus dem Sattel ziehen lassen. Lässt sich das Pferd bitten, nicht in Rückenlage geraten, das bremst noch mehr. Man kann ein Pferd nicht vorschieben. Man kann nur mitschwingen, aber dazu muss der Reiter das Pferd erst in Schwung bringen.
  6. Also, bisschen Druck aus dem Geschehen nehmen, fühlen, reiten. Und lächeln.

Mein Reitimpuls für diese Woche

Gelingt es dem Reiter auf der Kreislinie im gleichmäßigen Fluss zu reiten und das Pferd nicht von der Linie driften zu lassen, ergibt sich oft eine leichte Anlehnung allein durch die korrekte Hilfengebung ohne das Pferd bewusst “abzuspielen” oder “beizäumen” zu wollen. Auf einem großen Außenplatz hat das Pferd meist mehr Motivation vorwärts zu gehen, es kann aber auch leichter davon laufen – nach außen wie auch nach vorne.