HorseFolk hat Hermès-Reiter Simon Delestre und Qlassic – das Duo #6 – in Wien zum sympathischen Kennenlernen getroffen.
In Frankreich ist er ein Superstar. Ein Sonnyboy mit strahlenden Augen und Grübchen in den Wangen. Im internationalen Springzirkus hat er es mit seiner guten Einstellung, seinem Fleiß – er sitzt ab halb sieben Uhr morgens im Sattel – und seinem Gefühl für Pferde ganz an die Spitze geschafft. Ein wenig mögen die Gene auch mitgespielt haben, Vater Marcel war ebenfalls ein erfolgreicher Springreiter, allein Begabung macht jedoch keinen Erfolg.
Simon Delestre hat Qlassic mit nach Wien gebracht. Die beiden sind erwiesenermaßen hoch erfolgreich. Sie sind das Duo #6 von Hermès. Darauf stolz zu sein ist keine Schande.
Der elfjährige Hengst mit dem markanten Gesicht stammt von l’Arc de Triomphe. Er hatte es dem erfolgreichen Nationenpreisreiter vom ersten Augenblick an angetan. „Qlassic ist eines der besten Pferde der Welt. Er ist seit drei Jahren mein Partner. Ich habe ihn gesehen und sofort das Besondere an ihm wahrgenommen. So etwas kann man nur selber fühlen.“
Für Simon ist das Reitgefühl entscheidend, wenn er das erste Mal auf einem Pferd sitzt. Wenn er spürt, dass die Chemie stimmt. „Ich mag moderne, blutgeprägte Pferde, vorsichtig und clever, mit einer guten Portion Sportsgeist.“ Qlassic Bois Margot hat wie Simon Delestre die richtige Einstellung, ist “absolut unkompliziert”.
In Qlassics Pedigree finden sich die berühmtesten Springpferdevererber der letzten Generationen – von Alme Z bis Landgraf I. Kein Wunder, dass der kräftige Rappe auch ein begehrter Zuchthengst ist. Simon hat sich bereits einen Sohn gesichert. „Qlassic ist ein Prinz, und er weiß es. Er ist supernett mit Menschen. Und wenn er in die Arena geht, ist er ein echter Kämpfer.“
Die Longines Global Champions Tour genießt Simon bedingungslos, seine Augen leuchten, von der Tournee spricht er wie ein Popstar. All die fantastischen Shows, die Städte, die Stimmung. 50 (!) Wochenenden im Jahr Simon unterwegs. Er genießt augenscheinlich jeden Tag. Umso mehr als der Erfolg zu einem konstanten Begleiter geworden ist.
Der straffe Terminkalender verlangt ein straffes Management. Wenn es der Zeitplan so will, fliegt Simon von Station zu Station. Qlassic kommt auf der Staße nach. Ihn fit und bei Laune zu halten ist oberstes Gebot. „Er wird vorwiegend gymnastiziert. Ich reite ihn locker und versuche ihn bei Laune zu halten. Das funktioniert bestens.“
Derzeit liegt der 34-Jährige auf Platz vier der LGCT-Rangliste. Nur 24 Punkte trennen die ersten vier Reiter_innen. Die letzte Station ist in Doha (12.–14. November) – sie kann noch alles ändern. An Preisgeldern hat Qlassic allein auf der Tour 2015 schon fast 150.000 Euro gewonnen, insgesamt sind es rund 280.000.
„Ich spüre genau, wenn er in Topform ist“, sagt Simon. Es klingt so selbstverständlich und klar wie er von Qlassic spricht. Und selbst der Satz „Ich will ehrlich sein, Qlassic hat fast nie schlechte Momente“, klingt lediglich ehrlich – keinen Moment überheblich und jedenfalls sehr sympathisch. AvK