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Fünfzig plus Pferd

Fünfzig plus Pferd

Yesss! Ist Wochenende und sun und fun und ich bin kein Pferdemädchen mehr. Definitiv 50plus oder fiftysomething. Fiftysomething ist gut. Fiftysomething on a horse ist better. Got it?

Ja Ladies, die grauen Haare auf dem Foto sind echt und der Grinser meines Pferdes ebenso. Wir sind ein starkes Team. Junges Pferd für erfahrene Reiterin. Erfahren, aber nicht mehr so mutig. Erfahren auch im Leben. Mutter eines erwachsenen Sohnes. Beste Partnerin meines Männertraums. Oder sagt man Traummann? Coupletime is back! Na gut, ein paar Kleinigkeiten gibt es schon, die Fiftysomething’s Tag trüben können. Das Sockenanziehen zum Beispiel. Es ist gar nicht mehr so leicht sich soweit hinunter zu bücken.

Es ist ja nicht so, dass ich gerne Socken trage, außer in Reitstiefeln natürlich. Aber da trägt man neuerdings auch Stutzen, am besten mit Logo und über der Reithose, damit man das Logo auch sieht, versteht sich. Naja, ich hab’s probiert, aber ich bin nicht so happy mit meinen Reiterwadeln in Logo-Stutzen. Also zurück zu den Socken. Ich habe mir zwei Fünferpack in Leoprint gekauft, die finde ich ziemlich cool. Wer braucht ein Logo in Reitstiefelschäften? Das muss ich nicht verstehen. Zurück zum Pferd.

Ein Wochenende in Pratoni unweit von Rom liegt hinter mir. Austragungsort der Vielseitigkeits-WM. Und ich sage euch, so alt kann mein Buschreiterherz gar nicht sein, dass es hier nicht schneller schlägt. Für mich war es echt emotional, weil ich in meinem Kopf regelrecht mitreite und die Folgen dann bis in meinen Körper spüre. Die Schmetterlinge, die Gänsehaut – und den Muskelkater auch. Obwohl, den Muskelkater könnte ich von der ersten Yogastunde nach der langen Sommerpause haben. Oder vom endlich wieder Laufen nach ebenfalls längerer Zeit.

Warum ich mich damit quäle, werde ich oft gefragt. Na, fürs Pferd natürlich! Also auch. Denn selbstverständlich mag ich es generell fit zu sein. Fühlt sich einfach besser an. Und das Pferd profitiert schließlich auch davon. Selbst wenn auch der Sitz im Alter leidet, halbwegs elastisch ist er geblieben. Am schönsten sitze ich dann, wenn das Pferd von alleine läuft. Daran arbeite ich. An einem Pferd das schön nach vorne zieht und mich mit seinem naturgegebenen Schwung mitnimmt. Dann genügt es, zu Atmen und zu Denken. Mit der Mutter des Pferdekindes hat das sehr gut funktioniert. Man muss eben immer Ziele haben.