Bukephalos lebt. Das antike Streitross des Alexander hat den Künstler Andje Pietrzyk zu einer Skulptur in Bronze inspiriert.
Und er sieht super aus! Wie er da am Michaelerplatz steht oder vielmehr schwebt auf seinem langen, dünnen Bronzegestänge, der Bukephalos. Das hätte ich tatsächlich nicht gedacht als ich ihn das erste Mal auf dem Foto gesehen habe, dass Andje Pietrzyk mir gezeigt hat. Es war schon klar, dass es eine ziemlich beeindruckende Skulptur sein wird, aber wie sie sich jetzt auf den Platz und neben die Ausgrabungen fügt, das ist schon wirklich besonders.
Überwältigend ist nicht übertrieben. Neun Meter hoch und 16 Tonnen (die man ihm nicht ansieht) schwer. Leichtfüßig sieht er aus und ja, man kann sich vorstellen, wie er sich vor seinem eigenen Schatten schreckt. Wir wissen – Bukephalos war jenes Pferd, das vor seinem eigenen Schatten scheute. Alexander der Große hat es gezähmt und ihm damit zur Unsterblichkeit verholfen. Es ist nicht überliefert, welche Farbe, welches Geschlecht oder welche Rasse Bukephalos war. Sehr wohl wissen wir, dass er mutig war und stark.
Für den Bildhauer Pietrzyk hat sein Kunstwerk eine enorme zeitgenössische Bedeutung: “Die Skulptur steht für Mut, Freiheit, Überwindung unserer Vorurteile.” Das können wir in Zeiten wie diesen gut brauchen. Denn während Bukephalos über dem Michaelerplatz und die Spanische Hofreitschule der Fête Impériale entgegen schwebt, hält uns die Welt ganz schön in Atem. AK
Foto: © Andrea Kerssenbrock